Early-bird surf session in Caparica und Espresso
6:45 Uhr, der Wecker klingelt. Draußen ist es dunkel und ich liege in meinem Bus. Verdammt ist es warm und kuschelig hier unter meiner Decke. Eigentlich würde ich unter diesen Voraussetzungen jetzt einfach weiter schlummern, aber es sind gute Wellen für heute morgen vorhergesagt. 3ft bei 14 Sekunden und 6km/h leichter offshore. Hinter der Düne brodelt es schon leise. Der Forecast lässt mir heute keine Wahl.
Zur Sicherheit checke ich den Surfforecast nochmal, um mich nicht umsonst meine warme Höhle zu verlassen. Sieht vielversprechend aus. Der Swell hat über Nacht noch mal zuelegt und wir sind jetzt schon bei 4ft. Damit sollten mich gleich cleane Hüft- bis Kopfhohe Wellen erwarten. Ich schäle mich aus meiner Decke und öffne die Seitentür. Kühle, feuchte Luft kommt herein. Ich schlüpfe in mein Fleece und steige aus. Der Boden ist kalt. Ein leichter ablandiger Wind bestätigt den Forecast und verspricht sauberen Surf. Ich bin leicht freudig aufgeregt. Es ist noch stockduster. Hier auf dem Parkplatz von Caparica, dem Strandabschnitt vor den Toren Lissabons, ist an diesem Oktobermorgen noch nichts los. Ich teile mir den riesigen Parkplatz mit einigen wenigen Autos, vereinzelten Campern und den letzten Grüppchen von Feiernden, die aus den Strandclubs nach Hause torkeln. Hell wird es erst in knapp 30 Minuten, also noch genügend Zeit für einen schnellen Kaffee.
Erstmal Kaffee, so viel Zeit muss sein
Mokka, Picopresso oder Filterkaffee? Meine Wahl trifft heute auf die Picopresso von Wacaco. Ich brauche für die heutige Surf-Session einen schnellen Wachmacher. Dafür brauche ich heißes Wasser, 16 g Mahlgut und natürlich die Picopresso. Auf Reisen habe ich immer meine Timemore Black Mirror Nano Feinwaage im Gepäck. Damit wiege ich die Bohnen zunächst ab. 16 Gramm fasst das Sieb der Picopresso.
Der frühe Vogel mahlt den Espresso
Zum Mahlen nutze ich die Timemore C3 Pro Handmühle. Diese stelle ich vom feinsten Mahlgrad 2 Klicks gröber. Damit zaubere ich mit den meisten Bohnen eine erstklassige Crema. Heute zum Frühstück: die Fortissimo-Bohne von der Kaffeerösterei Müller aus Bodenheim. 60% Arabica, 40% Robusta, dunkle Röstung, schokoladiges Aroma. Mein erstes Warm-up für heute habe ich nach dem Mahlen meiner Bohnen dann auch schon absolviert. Es riecht vielversprechend nach frisch gemahlenem Kaffee in meinem Bus. Die Picopresso ist schnell befüllt, getempt und wieder zusammengeschraubt. Mittlerweile ist auch mein Wasser am Kochen. Pico befüllen, zuschrauben und nach einigen kräftigen Drückern fließt ein cremiger Espresso in meine Tasse. Die fast perfekte Crema zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Und er schmeckt auch noch.
Dank meiner kleinen Espresso-Einheit steige ich nun etwas vorgewärmt in meinen immer noch nassen und kalten Neoprenanzug. Jetzt noch schnell ein bisschen Wachs aufs Brett, Sonnencreme und Zink ins Gesicht und los geht’s. Das erste Licht hebt sich langsam über die Stadt im Hintergrund. Allerhöchste Zeit, mich ins Wasser zu stürzen.