Die Sonne steht tief und spiegelt sich auf dem Wasser. Die Surfer, die tiefer im Line-Up sitzen, sind nur noch als Silhouetten erkennbar. In die Wellentäler legen sich langsam die ersten Schatten und der Horizont beginnt zu glühen. Wie immer im Herbst hier am Nordatlantik ist das Wasser noch vergleichsweise warm. Ich genieße eine klassische Afternoon-Session an der Westküste Portugals.
Als ich aus dem Wasser komme, bin ich erschöpft. Fast 3 Stunden waren wir nun draußen und die Arme sind nur noch Pudding. Am Camper angekommen, tausche ich Wetsuit gegen Boardshort und lasse mich auf mein Bett fallen. Eine angenehme Entspannung und leichte Müdigkeit machen sich breit. Ich entscheide mich gegen ein Nickerchen und für einen kleinen Kaffee.
Ein Cappuccino soll es werden; also starten wir zunächst mit dem Espresso. Dafür nehme ich heute mal wieder die Picopresso zur Hand. Die Pico habe ich mittlerweile auf jedem meiner Trips dabei, egal ob beim Surfen oder auf dem Festival. Die Leute sind auch jedes Mal beeindruckt, wenn ich ihnen auf dem Campingplatz einen astreinen Espresso serviere. Ich bin selbst regelmäßig noch verblüfft, wie gut das kleine Maschinchen wirklich funktioniert. Einzig die Reinigung nervt mich gelegentlich. Also los mit dem bekannten Prozedere: Wasser kochen, Bohnen Mahlen, tempen und die Pico verschrauben. Einige feste Pumpzyklen und fertig sind rund 42g feinster Espresso. Kurzer Geschmackstest, bevor ich mich an den Milchschaum mache. Etwas fest getempt, entsprechend schon fast ein Ristretto, aber damit kann ich leben. Kurze Sidenote: Zum Mahlen nutze ich wieder die Timemore C3-Pro, 3. feinste Einstellung. Mein Bohnen wiege ich mit der Timemore Black Mirror Nano.
Da ich mit meinem Bus unterwegs bin, schäume ich meine Milch heute mithilfe einer Frenchpress auf. Dafür erwärme ich die Milch auf meinem Gaskocher auf rund 60°C. Die heiße Milch gebe ich dann in die Frenchpress und drücke diese 7-8 mal vollständig durch. Anfangs ziehe ich am obersten Punkt absichtlich noch Luft mit herunter. Die verbleibenden Züge mache ich mit kleinerer Amplitude und verteile so die Luftblasen gleichmäßig und produziere somit einen feinen Schaum. Aufgepasst! Nicht zu viele Züge machen, sonst gibt es Bauschaum. Auf Latte Art verzichte ich heute und gieße den Milchschaum behutsam direkt aus der French Press in meinen Espresso. Fertig ist der Outdoor-Cappuccino.
Meinen Cappuccino genieße ich am Bus und schaue der immer tiefer sinkenden Sonne zu. Ich entschließe mich noch ein paar Bilder im Wasser zu machen und lande dabei noch diesen wunderbaren Shot. Ein würdiges Ende für einen runden Tag.